Die Jahre in Frankreich gehörten wohl zu den unbeschwertesten in Golo Manns Leben. Erstmals konnte er sich in einer 'unbelasteten' Umgebung frei fühlen, hier durfte er seine eigenen Fähigkeiten entfalten und er selbst sein, nicht nur der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann, mit dem ihn in der französischen Provinz die wenigsten in Verbindung brachten. Er wurde Deutschlektor in St. Cloud und schloß Freundschaft mit dem Direktor der dortigen Schule, Felix P?caut, eine Freundschaft, die Golo Mann tief prägte und die er noch lange aufrechterhielt; später wechselte er, ebenfalls als Lektor, nach Rennes. Besuche zu Hause bei den Eltern in Küsnacht, Exkurse über den Einfluß französischer Dichter und vor allem Historiker auf sein Werk und ein Kapitel über seine Zeit in einem französischen Internierungslager in der Provence runden diese Erinnerungen zu einem eindrucksvollen ?Porträt des Historikers als junger Mann.?